Wanderfahrt 2023

 

25 Wanderer lockte das Biosphärenreservat Rhön.

Von Wolfgang Hesse

Die Wanderfahrt 2023 führte die Wandergruppe des Heimatbundes vom 22. – 25. Juni in die Rhön. Verteilt auf sechs PKWs starteten wir vom Netto-Parkplatz zum ersten Halt auf der Burg Neuenstein an der A7. Nach einem leckeren Frühstück wurde der Rosengarten und die Burganlage besichtigt. Gestärkt fuhren wir an die ehemalige Zonengrenze bei Geisa zum Point Alpha. Bei einer Führung durch die Gedenkstätte „Haus auf der Grenze“ erfuhren wir viel Neues über die Geschichte der deutschen Teilung vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und der globalen Konfrontation der militärischen Blöcke im Zentrum von Europa, sowie das Leben an und mit der Grenze im Gebiet um Geisa und Rasdorf. Anschließend wanderten wir über die ehemalige Grenzanlage zum Beobachtungsstützpunkt der US-Armee – zum „Point Alpha“. Bis zum Fall des Eisernen Vorhangs eine wichtige Beobachtungsaufgabe im Verteidigungskonzept der NATO. Auf der anderen Seite der Grenze standen zwar Wach- und Führungstürme der DDR-Grenztruppen, außer diesen Einheiten waren aber keine Truppen des Warschauer Paktes direkt an der Grenze stationiert. Am Nachmittag fuhren wir weiter zum Schwarzen Moor. Mit einem Rundgang durch das doch recht trockene Hochmoor endeten die Aktivitäten des ersten Tages. Anschließend fuhren wir in unser Quartier „Genussgasthof Fuldaquelle“ in Gersfeld-Obernhausen.

Am nächsten Tag hatte uns das schlechte Wetter eingeholt. Das Wanderprogramm musste geändert werden. Trotz ergiebigen Dauerregen wanderten wir statt zur Wasserkuppe vom Quartier aus zur Stadtbesichtigung nach Gersfeld. Auf dem Rückweg hatte unsere Wanderführerin Frau Scholz den Besuch bei einer Imkerin organisiert. Im Trockenen erfuhren wir vieles über die fleißigen Bienen, die Verarbeitung ihres Ertrages und anschließend konnten wir die leckeren Produkte probieren. Im Gasthof angekommen wurden die Schuhe mit Papier ausgestopft und anschießend mit dem Fön getrocknet.

Am nächsten Morgen begrüßte uns wieder strahlender Sonnenschein. Unser Wanderführer Herr Schönfeld wanderte mit uns über die Höhen der Rhön nach Bischofsheim. Gerade so erreichten wir den Bus zum Kloster Kreuzberg. Nach einem Gruppenfoto (s.u.) stärkten wir uns mit einer bayrischen Mahlzeit und dem guten Klosterbier. Über schier endlose Treppen bestiegen wir den 928 m hohen Kreuzberg mit der Kreuzigungsgruppe. Der Blick ins Tal entschädigte für den schweißtreibenden Aufstieg. Mit dem Bus fuhren wir zurück zum Gasthof in Obernhausen.

Auf der Rückreise machten wir Station in Fulda. Bei einer informativen Stadtführung zeigte sich die barocke Innenstadt vor allem mit einem großartigen Blumenschmuck von ihrer besten Seite. In den Fuldaauen suchten wir uns einen schattigen Rastplatz und verspeisten das obligatorische Brötchen mit Schnitzel und Gurken. Nach zwei Staus auf der Autobahn hatte uns Wewer am späten Nachmittag wieder.

Mehrtagefahrt-Ablaufplan 2023

 

 

Rückblick auf die Wanderfahrt 2022

Von kalten Winden keine Spur

Den Westerwald erkundete im Frühsommer eine Wandergruppe des Heimatbundes Wewer, wobei zunächst einmal ein hartnäckiges Vorurteil ausgeräumt werden konnte: dass  über die Höhen des rechtsrheinischen Mittelgebirges ein kalter Wind pfeife. Anders als in dem altbekannten Volkslied besungen, durfte sich die 22-köpfige Fußtruppe bei ihrer Vier-Tages-Wanderung vom 23. bis 26. Juni über viel Sonnenschein und teilweise schwül-warmes Wetter freuen.

Ausgangspunkt der Erkundungszüge über die bis zu 360 Meter hohen Berge war das Hotel „Zur Post“ in dem beschaulichen 1900-Seelen-Dorf Waldbreitbach im hübschen Wiedtal. Von hier aus ging es unter Leitung der sachkundig-sympathischen Wanderführerin Hildegard Ambros an zwei Tagen über jeweils rund 13 Kilometer und bis zu 500 Höhenmetern zum Aussichtspunkt „Bärenkopp“ sowie auf den Malberg mit herrlichem Blick auf die waldreiche Region im Nordosten des Bundeslandes Rheinland-Pfalz – unerwartete Herausforderungen inbegriffen. So wurde auch die Wanderführerin davon überrascht, dass die gewählte Wanderroute über Nacht von einem umgestürzten, massiven Laubbaum blockiert war und die Gruppe die unpassierbar gewordene Stelle zum Glück ohne Blessuren über einen steilen Hang umklettern musste. Trotz der vom Wetterbericht angekündigten Niederschläge konnte der Regenschutz an den vier Tagen weitgehend im Rucksack verbleiben. Bis auf zwei, drei kurze Schauer blieb es trocken.

Für den Tag der Anreise sowie die Rückfahrt hatten die beiden Wanderführer des Heimatbundes, Ursula Plewnia und Wolfgang Hesse, zwei lohnende Zwischenziele ausgewählt. So ging es am ersten Tag zunächst zum Drachenfels bei Königswinter. Für den „Aufstieg“ hatte man die Zahnradbahn gewählt. Hinunter schaffte man es dann aber per Pedes in einem großen Bogen zurück an den Rhein. Am letzten Tag wurde mit den sechs Privat-Pkw dann die Müngstener Brücke bei Solingen angesteuert, ein 125 Jahre altes technisches Baudenkmal, das mit 105 Metern über der Wupper als höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands gilt. Der als „Spaziergang“ angekündigte Rundkurs entlang des sich durch zerklüftete Berghänge windenden Flusses entpuppte sich dann doch als unerwartet anspruchsvolle Kletterei. Die anschließend mit einem Schnitzelbrötchen belohnten Wanderfreunde – in der Mehrzahl übrigens weiblich – konnten dann wohlbehalten und um viele schöne Eindrücke reicher die Heimfahrt antreten.

Die Teilnehmer der Mehrtage-Wanderfahrt des Heimatbundes Wewer auf dem „Bärenkopp“