Zwetschenkirmes

Wewer ist mehr als 1200 Jahre alt. Die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben jetzt die älteren Spuren einer Besiedlung im Ortskern Wewers dokumentiert. Im Ortskern wurden fast 500 Gruben, Pfostenlöcher und Kellergruben gefunden, die um einen alten Hof gruppiert waren,

Seit 1850  wurden hier im Almetal systematisch die Zwetschen oder sogenannten Bauernpflaumen (Prunus domestica) angebaut. Wegen der klimatischen Lage Wewers gediehen die Zwetschen besonders gut. Es ist nachvollziehbar, wenn hier die Tradition der Zwetschenkirmes entstand..

Ursprünglich feierte die Gemeinde Wewer am letzten Sonntag im September das Kirchweihfest, den St. Michaelstag. Dazu kamen die Verwandten und Bekannten ins Dorf. Gleichzeitig war auch Zwetschenernte, die die Weweraner bewog, ihren Gästen zum Festtag den berühmten Zwetschenkuchen zu servieren. Zum geistlichen Fest kam nun verstärkt die weltliche Feier mit Tanz und Spiel. Der Pfarrer Theodor Meiwes forderte im Jahr 1900 seine Pfarrkinder auf, die weltlichen Festlichkeiten und das Patronatsfest zu trennen und sich am Kirchweihfest der profanen Genüsse zu enthalten. So wurde die weltliche Feier einfach auf den 3. und später, wie jetzt immer noch praktiziert, auf den 2. Sonntag im September verlegt. Die Grundlagen für die Zwetschenkirmes waren vorhanden und die Ausrichtung vom Gastwirt Stefan Schonlau, dessen Gasthof an der Wasserburg zwischen altem Bahnhof und und der Kirche St. Johannes Baptist lag, übernommen.

In der Folgezeit wechselten die Lokalitäten, bis die Ausrichtung unter Regie des Heimatbundes Wewer auf dessen Gelände an der Bleiche vorgenommen wurde. Der unverwechselbare Reiz des ältesten Paderborner Stadtteilfestes ist jedoch geblieben, die Beliebtheit hat in den letzten Jahres sogar noch stark zugenommen und die Vergleiche mit dem St. Annen-Tag in Brakel, dem Klustag in Dörenhagen und dem Erntedankfest in Borchen sind durchaus angebracht.